Mirko Schiller
Mirko Schiller – Lehrer mit Visionen
Geht man mit Mirko Schiller durch das große Schulhaus des Gymnasiums Markneukirchen, sprudeln ständig Ideen aus ihm, wie Lehren und Lernen an die neuen Zeiten angepasst werden können. Sicher ist es sein Job als Lehrer für Gemeinschaftskunde, Rechtserziehung, Wirtschaft und Informatik die Digitalisierung der Schule verantwortungsvoll voranzubringen.
Wichtiger ist aber für den 30-Jährigen: „Ich kann hier Träume, die ich habe, umsetzen.“ Das ist einer der Gründe, weshalb er nach fast 10 Jahren bei Bund, Studium und Referendariat ins Vogtland zurückkehrte.
Der Oelsnitzer hat nach dem Abi am Julius-Mosen-Gymnasium in seiner Heimatstadt Lehramt für die Fächerverbindung Informatik und Wirtschaftswissenschaften in Bayreuth studiert, das Referendariat erfolgreich in Nürnberg absolviert, hatte Angebote, als Lehrer in München verbeamtet zu werden.
„Aber ich wollte in die Region zurück“, sagt der Lehrer und verschweigt nicht, dass er wegen der Beamtenlaufbahn schon mehr an den oberfränkischen Raum gedacht hatte.
Da er aber schon immer heimtatverbunden, auch ein Familienmensch ist, hatte er sich auch in Sachsen um eine Lehrerstelle beworben. So kam er im Februar 2016 ans Gymnasium Markneukirchen.
„Ich fand ein tolles Kollegium, super Kollegen, freundliche Schüler, einen lockeren, familiären Umgangston, guten Kontakt zu den Eltern. All das hat mir gefallen“, erzählt er in seiner aufgeschlossenen Art. Also bleibt er.
„In Bayern als beamteter Lehrer drei Stunden weniger Unterricht in der Woche, 300 bis 500 Euro monatlich mehr, das ist in 40 Jahren ein Haus“, begründet er seine Überlegung, „zwar verdiene ich hier als Lehrer alles andere als schlecht, aber die Unterschiede sind einfach ungerecht, zumal ich weiß, wie sehr meine Fächer gefragt sind.“
Inzwischen ist er nicht nur Lehrer, sondern auch Datenschutzbeauftragter an der Schule, ebenso Fachschaftsleiter Gemeinschaftskunde, Rechtserziehung, Wirtschaft sowie Pädagogischer IT-Koordinator. Und er leitet die Informatik-AG.
In dieser AG hat er seine Schüler mit einem ganz besonderen Projekt zu deutschlandweiten Erfolgen geführt: Robocup. Dabei müssen Schüler selbst gebaute und programmierte Roboter durch drei mehrere verschiedene Labyrinthe fahren zu lassen. Vier Teams hatten sich sensationell für das Deutschlandfinale qualifiziert, Felix Nauruschat und Tim-Linus Lederer schafften es in Magdeburg auf den 2. Platz, die anderen ins Vorderfeld.
Daraus erwächst bei Mirko Schiller die Idee, eine Robo-Vogtlandmeisterschaft zu etablieren.
„Dafür werde ich Kollegen in anderen Schulen ansprechen, sie können ja zu uns kommen, in unserem Labyrinth üben“, lädt er ein.
Das ist aber nicht das einzige Projekt, das der engagierte Lehrer umsetzen möchte:
„Dass Markneukirchen ein künstlerisches Profil hat, das ist bekannt. Nun gilt es, auch das gesellschaftswissenschaftliche Profil zu stärken. Dafür möchten wir Schülerfirmen gründen, mit Unternehmen der Region zusammenarbeiten.“
Zusammen etwas unternehmen, das bestimmt auch einen Teil seiner Freizeit. Tauchen, Volleyball, Wandern, Ski und Rad fahren gehören zu seinen Hobbys.
„Auch dabei zeigt sich die vogtländische Mentalität, vieles unkompliziert anzugehen“, so die Erfahrung von Mirko Schiller, einem Lehrer mit Visionen.