Lars Rupprecht
„Start up“ am Küchentisch
Es begann vor zweieinhalb Jahren mit einer Idee am Küchentisch in Plauen, nahm im Vogtland Konturen an, entwickelte sich weiter in Sachsen und wird Mitte des Jahres deutschlandweit nutzbar sein. Das ist in Kurzform die Geschichte von „Vogtlandimmobilien24“. Autor dieser Geschichte ist Lars Rupprecht mit seiner Frau Stefanie.
Lars Rupprecht ist waschechter Vogtländer, aufgewachsen in Plauen, wo er noch heute mit Frau, Sohn und Tochter lebt.
„Hier habe ich meinen Freundeskreis, das Vogtland ist landschaftlich sehr schön. Großstadt ist nichts für mich, auch wenn ich dort oft zu tun habe. Ich bin jedes Mal froh, wenn ich wieder im Vogtland bin“, begründet der 36jährige seine Heimatverbundenheit.
Gelernt hat Lars Rupprecht Bankkaufmann, an der Fachhochschule Hof berufsbegleitend Betriebswirtschaft studiert, arbeitete bei einer Bank im Bereich Baufinanzierung in Chemnitz.
„Irgendwann habe ich Lust auf etwas Neues bekommen“, erinnert er sich an die Zeit vor rund drei Jahren.
An besagtem Küchentisch kam die Idee, ein regionales Immobilienportal aufzubauen. Im November 2015 wurde das „Start-up-Unternehmen“ gegründet.
„Vogtlandimmobilien24 ist eine Art Interessengemeinschaft von fast 90 Maklern, deren Angebote wir auflisten. Das sind deutlich mehr als auf überregionalen Portalen und man hat immer einen Ansprechpartner vor Ort“, beschreibt er die Idee der GmbH. Wichtig ist auch, dass Verbindungen zu ortsansässigen Handwerkern hergestellt werden können.
Programmiert wurde das Portal vom Plauener IT-Dienstleister pitcom. Parallel zum Portal wurde als zweites Standbein eine unabhängige Baufinanzierungsplattform aufgebaut.
„Wir hatten nicht geplant, dass sich das Ganze auf der Seite so schnell entwickelt“, bekennt der junge Unternehmer. Da „Vogtlandimmobilien24“ so gut funktioniert, folgten analoge Portale für Zwickau, Leipzig, Chemnitz, stets mit Büro vor Ort, wie in Plauen am Altmarkt. Insgesamt beschäftigen sich mittlerweile 27 Mitarbeiter in vier Regionen mit dem Thema regionales Immobilienportal. In diesem Jahr tritt die Firma mit einem eigenen Stand auf der CEBIT in Hannover auf.
Lars Rupprecht engagiert sich nicht nur für seine eigene Firma. Ehrenamtlich wirkt er in der Industrie- und Handelskammer mit.
„Man sollte sich nicht immer nur aufregen, sondern selbst aktiv sein. So kann ich dazu beitragen, dass meine Kinder die Möglichkeit bekommen, hier ein ordentliches Leben zu führen“, begründet er sein Engagement.
Sorgen bereiten dem jungen Vater beispielsweise im Vogtland die Bildungsmöglichkeiten nach der Schule.
„Eine Fachhochschule fehlt, die Angebote der Berufsakademie sollten erweitert werden, um junge Leute hier zu halten oder für die Region zu gewinnen.“
Durch sein Unternehmen weiß er, dass in letzter Zeit die Zahl der Rückkehrer steigt. Und aus eigener Erfahrung ist er davon überzeugt, dass das Vogtland gerade für junge Familien viel bietet.
„Mit normaler Arbeit kann man sich hier beispielsweise noch ein eigenes Haus bauen oder kaufen“, nennt er einen Vorteil, verweist auch auf viele sanierte Häuser und Wohngebiete, auf bezahlbare Kinderbetreuung oder vielfältigen Freizeitsport. Er selbst spielt Volleyball, ab und an Tennis, ist gerne mit dem Rad im Vogtland unterwegs.
Und Mitte des Jahres steht die nächste Etappe bei der Entwicklung des Start-up-Unternehmens an: deutschlandweit werden weitere regionale Immobilienportale freigeschaltet.