Brezel Brass
Die Volksmusik unserer Zeit – rockig, jazzig, groovig
Am Anfang waren sie noch Schüler: Die fünf Musikerinnen und Musiker lernten sich im Gymnasium Markneukirchen kennen – und fingen 2011 an, einheimische Volksmusik auf verrückte und wunderschöne Art zu verjüngen. Inzwischen sind sie damit äußerst erfolgreich – und meistern TV-Aufzeichnungen und rund 70 Auftritte im Jahr.
Los ging es an einem Mittwochabend im Januar, sagen sie. Brezel Brass entstand, weil die fünf Mitglieder eine „verpopte Volks- und eine verfolkste Popmusik“ erfinden wollten. Ihr Anspruch:
„Eine klischeefreie, handgemachte und ehrliche Verjüngung unserer einheimischen Musik“.
Julia Seidel (Jazz- und Western-Gitarre, E-Bass, Horn), Stella Maria Voigt (Sopran- und Altsaxophon), die Brüder Robert (Trompete, Flügelhorn) und Michael Seidel (Posaune, Bariton) und Sebastian Wildgrube (Kontrabass, Trompete, Steirische, Akkordeon, Cajon) suchten also nach den ursprünglichen Elementen der Volksmusik und verbanden sie unter anderem mit Rock, Pop, Jazz und Klassik. Jeder, der schon einmal einen Auftritt von Brezel Brass erlebt hat, weiß, dass das Ergebnis dieses Experiments ein mitreißendes Klangerlebnis ist.
Ursprünglich wollten die brezelnden Brasser nur bei der eigenen Verwandtschaft aufspielen, bei Hochzeiten oder privaten Feiern. Nach vier CDs, Auftritten bei Volksmusik-Formaten im MDR oder dem ZDF und ungezählten Auftritten in den letzten Jahren stimmt eine wachsende Fan-Gemeinde ihrem Motto-Spruch zu:
„Mögen Sie Volksmusik? Dann sind Sie bei Brezel Brass richtig. Mögen Sie keine? Dann erst recht!“
Michael Seidel erklärt den Namen: „Brezeln“ ist die vogtländische Formulierung für „jammen“ oder frei und ungezwungen zusammen musizieren.
Eines steht fest: Die Mitglieder von Brezel Brass sind alle Kinder des obervogtländischen Musikwinkels. Die Orchester, in denen sie mitspielten, die Musikschulen, die sie besuchten, das musische Profil am Gymnasium Markneukirchen und die dortigen Bläserklassen haben sie geprägt und sozialisiert. Kein Brezel Brasser spielt nur ein Instrument: Bei einem Konzert kommen rund 15 Musikinstrumente auf die Bühne – und diese wechseln die Mitglieder genauso schnell wie ihre Musikstile. Die Zuhörer trauen oft ihren Ohren kaum: Ist das jetzt eine böhmische Polka oder ein Rock 'n' Roll-Stück?
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Brezel Brass hat die Volksmusik neu erfunden und entstaubt und ihr Tiefgang und Lebensfreude zurückgegeben.