Veit Schindler
Gebrüder Mönnig - Holzblasinstrumente sind Synonym für Willen, Tradition und Innovation im Vogtland
Betritt man die altehrwürdige „Schuster-Villa“ an der Pestalozzistraße in Markneukirchen, glaubt man sich gleich um einige Jahrzehnte zurückversetzt.
Betritt man die altehrwürdige „Schuster-Villa“ an der Pestalozzistraße in Markneukirchen, glaubt man sich gleich um einige Jahrzehnte zurückversetzt.
Holz, Farben, Metall vermischen sich zu einem außergewöhnlichen Duft. Holztäfelung, Treppen, Empore gebieten Ehrfurcht. Töne und Melodien aus verschiedenen Holzblasinstrumenten tanzen durch den Raum. Eine einzigartige Atmosphäre. „Diesen Effekt konnten wir uns nur erhoffen, als wir 2001 den Sitz unserer Musikinstrumentenmanufaktur in dieses Haus verlegten. Wichtiger aber war die lokale Zusammenlegung der beiden alten Betriebsstätten in ein gemeinsames Gebäude.“sagt Veit Schindler, geschäftsführender Gesellschafter der Gebrüder Mönnig – Holzblasinstrumente GmbH, lächelnd.
Er verweist darauf, dass der Umzug damals vor allem notwendig war, um bessere Produktionsbedingungen zu schaffen. Zur Jahrtausendwende stand es um das Unternehmen, das sich 1990 aus den Firmen Gebrüder Mönnig und Oscar Adler zu einer GmbH zusammengeschlossen hatte, nicht sonderlich gut.
1999 erhielt Veit Schindler einen Anruf von Geschäftspartnern, ob er dem Instrumentenhersteller in Markneukirchen helfen wolle.
„Es darf nicht sein, dass ein Unternehmen mit mehr als 100jähriger Tradition untergeht, dachte ich und stieg ein“, erinnert er sich.
So begann für ihn die zweite Schaffensperiode im Vogtland. Schon nach dem Studium in Dresden kam er 1989 als Diplomakustiker ans Institut für Musikinstrumentenbau nach Markneukirchen. Im Nachwendetrubel landete er im Musikinstrumentenhandel.
Inzwischen lebt und arbeitet er 16 Jahre im Vogtland, ist verheiratet, hat eine Tochter - und er ist Botschafter des Vogtlands. „Mit der Firma kann ich zeigen, was das Vogtland für Potentiale hat, sie ist Synonym für Willen, Tradition und Innovation“, so seine Botschaft.
Nach mehr als schwierigen Jahren ist die Gebrüder Mönnig Holzblasinstrumente GmbH heute wieder international gefragt. „Das ist vor allem der Treue, dem Können und der Lernbereitschaft unserer Mitarbeiter zu verdanken“, verweist der 55-jährige auf die unvorstellbare Leistung des Teams. Unter Nutzung traditioneller Maschinen und moderner CNC-Technik schaffen es die Mitarbeiter mit ihrem außergewöhnlichen handwerklichen Können, meisterhafte Instrumente zu fertigen. Für ein Fagott beispielsweise sind je nach Modell zwischen 100 und 300 Arbeitsstunden erforderlich, und so gibt es weltweit wieder zahlreiche bekannte Solisten oder Orchester, die eine Oboe, eine Klarinette oder ein Fagott aus dem Hause Gebrüder Mönnig spielen.
„Wichtig ist, dass wir unsere Instrumente nicht nur auf verschiedensten Messen anbieten, sondern Musiker zu uns ins Haus holen“, weist Veit Schindler auf die gut 60 Meisterkurse mit mehr als 500 Teilnehmern aus rund 50 Ländern hin. Bei der Organisation und Durchführung dieser Kurse, aber auch in der Produktion oder bei der Betreuung von Besuchern des Musikwinkels, wird mit anderen Instrumentenherstellern, mit der Stadt Markneukirchen oder mit dem Verein der Erlebniswelt Musikinstrumentenbau Musicon Valley zusammen gearbeitet.
Im außergewöhnlichen Foyer der Schustervilla erklingen die Abschlusskonzerte der Meisterkurse. Oft nehmen Musiker danach ein Instrument mit nach Hause, sozusagen als Botschaft aus dem Vogtland.
Zur Person
Vita Veit Schindler
- 1961 geboren
- Studium an der TU Dresden, Diplom-Akustiker
- seit 1999 in Markneukirchen
- jetzt Geschäftsführender Gesellschafter der Gebrüder Mönnig – Holzblasinstrumente GmbH