Jan-Erik Kunze

Zukunftsideen aus der vogtländischen Idylle

„Ich freue mich jedes Mal, wenn ich in Hammerbrücke die Autotür öffne und es nach Fichtenwald riecht“, meint Jan-Erik Kunze.

Der Geschäftsführer der IK Elektronik GmbH pendelt zwischen der Landeshauptstadt Dresden und seinem ehemaligen Heimatort Hammerbrücke. Hier befindet sich auch der Hauptstandort seines Unternehmens. „Es gab nie einen Grund, das zu ändern - ich kann bis heute keinen Standortnachteil im Vogtland erkennen“, sagt Kunze, der seit 2015 Botschafter des Vogtlandes ist. 

Und hier – am Ortsrand von Hammerbrücke, wo der Wald schon ganz nahe ist – entsteht zukunftsweisende Technologie. Ein aktuelles Projekt von Kunze und seinem Team aus 53 Mitarbeitern ist der sogenannte Strom-Pager, der eine wichtige Rolle bei der Energiewende übernehmen will. Denn mit diesem Gerät können unterschiedliche Stromverbraucher zu- oder abgeschaltet werden, je nachdem, ob diese gerade Strom brauchen. „Dadurch ist eine bessere Stromnetz-Auslastung möglich. Die Sache ist sehr spannend für uns, auch da wir im Moment mit den Großen in dieser Branche verhandeln“, erklärt der 50-Jährige das Produkt, an dem die hauseigenen Ingenieure seit 2014 arbeiten. Stadtwerke und Energienetzbetreiber gehören zu den Kunden. 

Die IK Elektronik entwickelt nicht nur ausgeklügelte Funkelektronik, sie fertigt diese auch genau nach den Wünschen der Kunden an, die aus ganz Deutschland kommen. Mit dem Ergebnis bringt Jan-Erik Kunze manchen Besucher im Hammerbrücker Firmensitz zum Grübeln: Wie kann in einer durchsichtigen Glaswand ein Lichtschalter eingearbeitet sein, ohne das Leitungen und Schnüre zu diesem führen?

„Er funktioniert so: Wenn man auf den Schalter drückt, entsteht elektrische Energie, die dazu genutzt wird, über Funk in der Decke die Lampen zu aktivieren. Dazu braucht es weder Leitung noch Batterie. Das ist ingenieurtechnisches Handwerk: Kreativität und Fachwissen gehören dazu.“ 

Die Liebe für seinen Beruf ist nicht zu überhören: „Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die genau das machen, was ihnen Spaß macht. Nach meinem Studium in Dresden habe ich ein Ingenieurbüro gegründet, ich wollte mich mit meiner Leidenschaft für Elektronik auf dem Markt beweisen.“ Dass er dazu 1996 seine vogtländische Heimat als Standort ausgewählt hat, hing zum Teil mit der Familie zusammen. „Außerdem habe ich in der Region jede Unterstützung erfahren, die man braucht, um ein Geschäft aufzubauen. Für den Rest ist man selbst verantwortlich, um aus den Bedingungen vor Ort etwas zu machen.“

Die meisten der 53 Mitarbeiter in der IK Elektronik in Hammerbrücke sind Vogtländer - aus Plauen, Markneukirchen oder Auerbach. In der Dresdner Zweigstelle arbeiten drei weitere Angestellte.

„Im Vogtland finden wir sehr gute Mitarbeiter, sie sind motiviert, gewissenhaft und haben Spaß an unserer Arbeit.“

Jedes Jahr stellt Geschäftsführer Kunze junge Leute ein. „Davon lebt das Unternehmen. Es gibt viele Jüngere aus der Region, die auswärts studieren und Erfahrungen sammeln – dann aber hier einen festen Job suchen. Gerade Akademiker interessieren sich für uns: Und auf die warten hier spannende Aufgaben.“ 2014 erhielt die IK Elektronik den Großen Preis des Mittelstandes: Dass sich ein Ein-Mann-Ingenieurbüro zu einem führenden Dienstleister für Hochfrequenz- und Funkelektronik entwickelt, hat auch Anerkennung verdient. 

Zur Person

Vita Jan-Erik Kunze

  • 1966 geboren, in Hammerbrücke aufgewachsen
  • Informationstechnik-Studium in Dresden
  • 1996 Gründer der IK Elektronik in Hammerbrücke
  • seitdem alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer
  • lebt in Dresden und im Vogtland

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