Pressemitteilung

Projekt mit Weitblick: Rubinmühle Vogtland ist auf dem Erfolgsweg

Die Rubinmühle Vogtland GmbH mit Standortsitz in Plauen-Oberlosa zieht nach eineinhalb Jahren seit dem Neubau ein erstes Fazit und will auch 2025 in den Betrieb investieren.

Plauen. Als wichtiger Teil der menschlichen Grundversorgung zählt das Mühlengewerbe zu den ältesten Branchen überhaupt. So ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Mühlenbetriebe eine jahrhundertelange Firmenhistorie aufweisen.

Mittlerweile in der 14. Generation führt die Familie Rubin die nach ihr benannte Mühle im badischen Lahr. Neben drei Standorten in der Großen Kreisstadt am Westrand des Schwarzwalds ist das Unternehmen seit bald einem Jahrzehnt auch im Vogtland vertreten. Der Standort befindet sich unweit der A 72 im Industrie- und Gewerbegebiet Plauen-Oberlosa und konzentriert sich auf die Verarbeitung von Hafer. Das "Superfood" unter den einheimischen Getreidesorten ist in wachsender Produktvielfalt mehr denn je gefragt.

Bio-Hafer-Produkte mit deutlichem Aufwärtstrend

So lag der Anteil der Haferdrinks an den Milchalternativen im Jahr 2022 bei 56 %, der Anteil der Milchalternativen im Vergleich zu Milch allerdings bei nur 13 %. Das Onlineportal Statista gab im Jahr 2022 den Umsatz mit pflanzenbasierten Ersatzprodukten mit 44,2 Milliarden US Dollar an, prognostiziert aber aktuell für das Jahr 2030 einen weltweiten Umsatz von 161,9 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu Soja, Mandeln oder Reis ist Hafer in Deutschland heimisch, weshalb das Getreide auch bezüglich der Klimabilanz deutliche Vorteile gegenüber allen Alternativen mitbringt.

Aufgrund der sich seit Jahren abzeichnenden Bedarfsentwicklung hatte die Eigentümerfamilie um Geschäftsführer Christopher Rubin bis Mitte 2023 circa 23 Mio. Euro in einen Erweiterungsbau investiert, der eine neue Schäl- und Flockenmühle für die Verarbeitung von Bio-Hafer beherbergt. Bezogen auf das diversifizierte Tätigkeitsfeld rund um diesen Geschäftszweig besitzt die Rubinmühle eine bundesweite Alleinstellung. Im Bereich der Schälmüllerei bzw. der Flockenherstellung ist die Rubinmühle mit den beiden Standorten der Haferverarbeitung eine der drei größten Mühlen in Deutschland. Insbesondere bei der Verarbeitung von Bio-Hafer ist die Rubinmühle das größte Unternehmen in ganz Europa.

Imposanter Neubau

Aus einer Höhe von etwa 30 Metern hat man vom Dach des neuen Baukörpers aus einen weiten Blick auf die Haferregion Vogtland, wo ein erheblicher Teil des benötigten Getreides angebaut wird. Der Rest wird derzeit vor allem aus anderen Teilen Deutschlands bezogen sowie aus Polen und Tschechien importiert.

Mit der neuen Mühle ist das Unternehmen auch in der Lage, die stetig steigende Nachfrage nach Bio- und glutenfreien Produkten zu decken. Schließlich zählt Hafer zur Basis für eine gesunde Ernährung. Gerade unter diesem Aspekt ist Bioqualität mehr als nur ein Add-on. Aktuell stammen 60 % der verarbeiteten Menge in der Plauener Mühle aus biologischem Anbau.

Die Begleitumstände in der Bauphase mit Pandemie und Ukraine-Krieg waren alles andere als leicht, führten unter anderem zu deutlichen Mehrkosten und Verzögerungen. Trotzdem ziehen die Verantwortlichen für die Zeit seit der Einweihung des Neubaus ein positives Fazit: "Die neue Mühle ist gut angelaufen, es gab wenig technische Schwierigkeiten. Allerdings kann man sagen, dass wir im ersten Jahr nicht ausgelastet waren, weil der Rohstoff knapp war", sagt Stephan Leins, bis Oktober 2024 Produktionsleiter und seitdem als Key Account Manager im Vertriebsaußendienst der Niederlassung tätig.

Die Gründe liegen einerseits in der Tatsache, dass in Deutschland im Jahr 2023 auf rund 20 % weniger Fläche Hafer angebaut wurde, da infolge des Ukraine-Kriegs der Weizenpreis stark gestiegen und damit für die Landwirte der Weizenanbau lukrativer geworden ist. Zudem gab es eine Trockenperiode während der Zeit, in der der Hafer seine Körner ausbildet. "Als die Ernte anstand, hatten wir eine lange Regenperiode, sodass ein Teil der Ernte verdorben ist. Man kann sagen, dass insgesamt die Ernteeinbußen bei circa 30 % im Vergleich zum Vorjahr lagen", so Stephan Leins.

Krisensichere Arbeitsplätze

Trotz der dadurch belasteten Ergebnisse blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Bereits im abgelaufenen Jahr 2024 fiel die Ernte wieder besser aus. Es gab mehr Aussaat und wieder bessere Qualitäten.

So wird es demnächst weitere Investitionen in Oberlosa geben, verrät Stephan Leins. Dies umfasst für 2025 den Neubau einer automatischen Absackanlage für 25-kg-Säcke sowie eine neue Abfüllanlage für Kleingebindeverpackungen. In den kommenden drei bis fünf Jahren soll zudem die Lagerkapazität sowohl für Roh- als auch Fertigwaren erweitert werden.

Damit einher geht auch eine weitere Aufstockung des Personals. Neben ausgebildeten Müllern und Ausbildungswilligen für diesen Beruf sucht der Betrieb kurzfristig fünf bis acht Produktionshelfer und mittelfristig Verstärkung in der Lagerlogistik.

Neuen Mitarbeitern bietet die Rubinmühle eine ganze Reihe von Benefits, die über die üblichen Sozialleistungen hinausgehen, etwa Jobrad-Leasing, bezuschusstes Mittagessen, Fahrtgeld und Zeugnisprämien für die Azubis.

Weitere Lieferanten gesucht

Auch mit den aktuell mehr als 200 Lieferanten pflegt das Rubinmühle-Team auf Dauer angelegte, vertrauensvolle Beziehungen. Als Grundlage für weiteres Wachstum zählt es deshalb zu den vorrangigen Aufgaben, neue Lieferanten an Bord zu holen.

Auf der Abnahmeseite versteht sich die Rubinmühle als Dienstleister der Lebensmittelindustrie mit dem Angebot, individuelle Kundenwünsche als fertig verpackte Waren umzusetzen.

Auch für Stephan Leins persönlich ist der Plauener Neubau ein Highlight in seiner Karriere. „Von der Planung bis zur Inbetriebnahme war ich in alle Abläufe involviert und bin immer noch davon begeistert, was bis heute daraus entstanden ist“, schwärmt er. Mit demselben Spirit engagiert sich der Wahl-Vogtländer weiterhin und er ist felsenfest davon überzeugt, dass auch die weitere Entwicklung des Betriebs eine Erfolgsstory bleiben wird.


Kurzporträt Rubinmühle GmbH, Plauen

Die Rubinmühle Vogtland, gegründet im Jahr 2013, ist ein innovativer Produktionsbetrieb, der sich auf die Verarbeitung von Getreide zu Getreideflocken, Hafermehl, Hafergrütze, Haferkernen und geschälter Gerste spezialisiert hat. Sie ist Teil der im Ort Lahr-Hugsweier im Schwarzwald beheimateten Unternehmensgruppe Rubin Mühle GmbH, deren Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Im Segment der Schälmühlen zählt das traditionsreiche Unternehmen zu den Marktführern der Branche.

Der Standort im Gewerbegebiet Plauen-Oberlosa wurde im Jahr 2015 in Betrieb genommen und bis 2023 für eine Investitionssumme von rund 23 Mio. Euro erweitert. Dadurch verdoppelte sich die Produktionskapazität auf mehr als 400 Tonnen täglich.

Derzeit beschäftigt die Rubinmühle Vogtland etwa 70 Mitarbeiter, die in Produktion, Verwaltung und Vertrieb tätig sind. Von hier aus beliefert man Kunden in aller Welt. Geschäftsführer ist Christopher Rubin. Das familiengeführte Unternehmen versteht sich als Produzent und Dienstleister für die Lebensmittelindustrie und den Lebensmitteleinzelhandel.

Die Unternehmensstrategie basiert auf Bodenständigkeit, Flexibilität und Kundenorientierung und achtet darauf, die Lieferfähigkeit auch in Krisenzeiten zu sichern. Ein großes Potenzial sieht die Geschäftsleitung in der Veränderung der Ernährungsgewohnheiten hin zu ökologisch nachhaltigen Milchalternativen und der weiter steigenden Nachfrage nach marktgerechten Hafererzeugnissen.

Zukünftig möchte sich die nach IFS-Food Standard zertifizierte Rubinmühle Vogtland weiter international etablieren und mit kundenspezifischer Produktvielfalt dynamisch wachsen. Vor diesem Hintergrund sucht das Unternehmen Verstärkung, insbesondere am Standort Plauen eine(n) Verfahrenstechnologe/in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft.

 

Der Neubau der Rubinmühle Vogtland, ein außen wie innen imposantes Bauwerk (Fotos: Ali Moshiri im Auftrag der Firma Köster Bau)
Der Neubau der Rubinmühle Vogtland, ein außen wie innen imposantes Bauwerk (Fotos: Ali Moshiri im Auftrag der Firma Köster Bau)