Renate Oeser
Ein Rittergut und 16.000 Katzen
Eine der größten Katzenkunst-Ausstellungen Deutschlands soll im Rittergut Bösenbrunn ein dauerhafter Besuchermagnet werden. Renate Oeser hat viel dafür getan.
Es sind unfassbar viele Katzen im Rittergut Bösenbrunn: Rund 16.000 Objekte nehmen nach und nach Aufstellung in den dortigen Räumen des 1. Stockes. Und es werden durch Erbschaften ständig mehr. Sie sind aus allen denkbaren Materialien gestaltet, wie Keramik, Porzellan, Glas, Holz, Metall oder Stoff. Teils sind es handgearbeitete Einzelstücke, teils industrielle Ware. Renate Oeser als Initiatorin und Ideengeberin sagt: Der größte Teil der Sammlung stammt vom Förderkreis Katzenmuseum Frankfurt am Main.
„Die Mitglieder haben jahrelang Katzenkunst aus aller Welt gesammelt. Als sich dieser Verein aus Altersgründen auflöste, konnten wir den Bestand übernehmen.“
Sie ergänzt: Daraufhin wurde der Förderverein Rittergut Bösenbrunn gegründet.
„Der hat sich auf die Fahnen geschrieben, mithilfe dieser einmaligen Sammlung das allgemeine Interesse an dem baulich stark gefährdeten, wunderbaren und barocken Rittergut wiederzuerwecken und dieses zu retten.“
Es verstehe sich von selbst: Die finanzielle Herausforderung, ein solches Gebäude aus dem Jahr 1727 zu sanieren, sei enorm. Nur sechs Mal im Jahr dürfen aus baulichen Gründen der 1. Stock geöffnet und einige Tausend Katzen gezeigt werden.
An den Öffnungstagen wird in ein einzigartiges Katzencafé im Erdgeschoss eingeladen, gestaltet mit 600 Katzenbildern, darunter zahlreiche Originale und ebenfalls aus der Sammlung. Renate Oeser:
„Ich bin eine ausgesprochene Katzenliebhaberin, hatte viele Katzen und auch eine private Katzenkunstsammlung. Daher stammt mein großer persönlicher Einsatz für die Rittergut-Idee.“
Die 87-Jährige verrät weiter: „Meine berufliche Leidenschaft galt der Musik und dem Theater.“ Als studierte Opernregisseurin hat sie früher über 100 Opern an verschiedenen Engagements und neun Opern im Fernsehen der DDR inszeniert. Ins Vogtland gelangte sie mit ihrem Mann bereits 1970:
„Wir fanden ein Bauernhaus, in das wir uns verliebten und bauten es aus. Dass sich diese Liebe zum Vogtland auch einmal auf ein Rittergut und 16.000 Katzen erweitern sollte, kam unvorhergesehen.“
Der Förderverein Rittergut Bösenbrunn um den 1. Vorsitzenden Christian Klemet gibt die Hoffnung auf große finanzielle Hilfe für die notwendige Sanierung nicht auf. Renate Oeser sagt:
„Mein Traum wäre, dass wir zukünftig auch überregionale Gäste anlocken und eines Tages Besucherbusse bei uns halten, aus denen einige der 16 Millionen Katzenbesitzer unseres Landes steigen.“