Heintje Peter
Spannende Geschichten für die Ewigkeit
Bei dem Regisseur und Filmemacher spielt die Vergangenheit eine besonders große Rolle. Weltweit war Heintje Peter für Dreharbeiten schon unterwegs, mittlerweile ist seine Heimatstadt Plauen sein Lebensmittelpunkt. Von hier arbeitet er an seinen historischen Film-Dokumentationen, für die es inzwischen internationale Auszeichnungen gibt.
Heintje Peter sucht die besonderen Orte der Geschichte, in denen Dramatik und Spannung aufeinanderprallen. Nachdem sich der 47-jährige gebürtige Plauener in seinen letzten Filmen ausführlich mit den Kriegs- und Umbruchsjahren im Vogtland beschäftigt hat, geht es in seiner aktuellen Arbeit um ein kleines Dorf im Oderbruch: In seinem Kriegs-Dokumentarfilm „Verloren in Klessin“ hat er dem brandenburgischen Ort, der am Ende des Zweiten Weltkriegs traurige Berühmtheit erlangte, ein Denkmal gesetzt.
Hier in Klessin sollte der Vormarsch der russischen Armee aufgehalten werden, befahl Hitler.
„Es gibt wenige vergleichbare Orte auf dieser Erde. Tod und Verderben haben sich in dem Dorf zugespitzt und unendlich viele Dramen vermischten sich“, sagt Heintje Peter. Wie in seinen letzten Filmen war er auch diesmal Ideengeber, Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann und vieles mehr – 300 Mitwirkende, aufwendige Kulissen, nachgestellte Kriegsmanöver, Panzer und anderes Kriegsgerät, historische Uniformen und ein Budget von 40.000 Euro kann Peter für sein aktuelles Werk vorweisen, das am 27. Oktober 2018 Kinopremiere haben wird und hauptsächlich in Sachsen-Anhalt gedreht wurde.
„Ich komme aus der Archäologie, historische Themen interessieren mich einfach. Wenn ich die Geschichte dann mit menschlichen Schicksalen verbinden kann, bin ich bei meiner Leidenschaft.“
Heintje Peter hat bereits bewegte Arbeitsjahre hinter sich. Als Grabungstechniker für archäologische Ausgrabungen arbeitete er in Dresden am Landesmuseum für Vorgeschichte, dann entschied er sich an der „Fernseh Akademie Mitteldeutschland“ in Leipzig für die Ausbildung zum Kameramann. Es folgten weltweite Aufträge für verschiedene TV-Formate, darunter für RTL, Pro 7 oder die VOX-Doku-Soap „Auf und davon“.
Einige Arbeiten übernimmt er auch heute noch. „Aber nicht mehr so exzessiv“, meint Peter. Vor fünf Jahren zog er zurück in seine Heimatstadt Plauen.
„Ich würde meine Entscheidung mit Heimatgefühlen begründen. Hier bin ich aufgewachsen und hier fühle ich mich immer noch am wohlsten.“
Inzwischen ist er auch für Werbe- und Imagefilme ein gefragter Mann.
Für seine letzte Dokumentation „Wir waren Kameraden – Das Ende“, in dem er die Geschichte des Treuener Wehrmachtssoldaten Hellmut Böttger filmisch erzählt, gab es inzwischen drei Auszeichnungen. Neben Preisen bei internationalen Filmfestspielen in Zypern und Indien gewann er auch den „European Cinematography Award 2018“ beim Filmfestival in Warschau in der Kategorie „Bester Europäischer Film“.
Als Filmemacher von Kriegsdokumentationen hat sich Peter europaweit einen Namen gemacht.
„Ich bekomme Anfragen von vielen Leuten, die mir historische Kleidung oder Geräte zur Verfügung stellen.“
Auch an Statisten und Schauspielern für seine Filme mangelt es nicht.
Nach den Dokus „Das Kriegsende im Vogtland“, „Plauen unterm Hakenkreuz“ und „Plauen 1945-1946 – Aufbruch aus Trümmern“ ist schon das nächste Projekt geplant:
„Ich will mich mit Plauen und dem Vogtland in der DDR-Zeit beschäftigen“.
Immer ist Heintje Peter auf der Suche nach historischem Filmmaterial, alten Filmrollen, Dokumenten, Fotos und Aufzeichnungen zu zeitgeschichtlichen Themen.
„Die Menschen werden älter, ich will ihre Geschichten bewahren.“
Dazu hat er auch ein Zeitzeugenarchiv angelegt: Hier berichten ältere Menschen vor seiner Kamera von ihren Kriegserlebnissen.
Einen Eindruck von Heintje Peters Arbeit gibt es unter: Facebook